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09/01/14 

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TRIALLEITFADEN

 

1. Allgemeines

 

Dieser Leitfaden soll Veranstaltern, Helfern, Sektions- und Trialleitern eine kleine Stütze bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten sein, beruhend auf den Erfahrungen der letzten 13 Jahre, seit dem die Int. Free Style Trial Serie besteht.

 

Wichtige Personen beim Trial sind:

 

Der Trialleiter:

Er ist derjenige, der das Regelwerk 100% intus haben muss. Er teilt die Sektionsleiter und Helfer ein und unterstützt diese bei strittigen Fragen in der Wertung. Er sollte nicht in einer Sektion eingeteilt sein sondern sich frei im Gelände bewegen und dafür sorgen, dass evtl. Bergefahrzeuge zum Einsatzort kommen. Er sollte auch die Fahrerbesprechung abhalten, um so den Startern als Ansprechpartner bekannt zu sein.

 

Der Technische Leiter:

Er leitet die Fahrzeugabnahme, teilt die Starter in die richtige Klasse ein und kontrolliert die Fahrzeuge auf Regelkonformität mit besonderem Augenmerk auf die Punkte Sicherheit und Umweltschutz. Die Fahrzeugabnahme erfolgt jährlich durch den Technischen Leiter des FST und wird mit einem Aufkleber an der linken Seite des Fahrzeugs sichtbar gemacht. Sporadisch werden pro Veranstaltung Fahrzeuge erneut untersucht, um Nachbesserungen oder versteckte Mängel aufzudecken. Dies wird den betroffen Startern bei der Anmeldung mitgeteilt. Der Veranstalter bekommt eine Liste mit den betroffenen Fahrzeugen. Eine Teilnahme an dieser erneuten Abnahme ist Pflicht. Kommt der Starter dem nicht nach, ist er zu disqualifizieren.

 

Der Sektionsleiter:

Er leitet die ihm zugewiesene Sektion, bewertet alle Starter völlig neutral. Er muss das Regelwerk 99% intus haben. Für Streitigkeiten die er nicht lösen kann ruft er den Trialleiter. Verunfallt ein Fahrzeug in seiner Sektion, entfernt er den Abnahmeaufkleber und schickt diesen zum Technischen Leiter zur Nachprüfung des Fahrzeugs.

 

Der Sektionshelfer:

Er ist derjenige, der schreibt was der Sektionsleiter ihm ansagt. Er nimmt die Bordkarte an und händigt diese nach der Sektion wieder aus. Er achtet darauf, dass vor der Sektion die Fahrzeuge eine vernünftige Reihe bilden und sorgt dafür das der Starter der als nächstes an der Reihe ist bereits, fertig im Fahrzeug sitzt.

 

Alle diese Personen sollten klar als das zuerkennen sein, als was sie fungieren.
Sektionspersonal mit gelben Westen, Trial- und Technische-Leiter in einer anderen Farbe (z.B. Orange).

 

Ganz wichtige Personen beim Trial sind diejenigen, die für das leibliche Wohl sorgen. Diese sind besonders beachtens Wert!

 

2. Aufbau der Sektionen

 

Beim Sektionsaufbau sollte mindestens einer mit von der Partie sein, der ein „Auge für das Gelände“ hat, sprich, der beurteilen kann, was für welche Fahrzeugklasse machbar ist und wo selbige an ihre Grenzen stößt.

 

-Breite/Höhe:  Grundsätzlich sollte man beim Aufbau davon ausgehen, dass das größte und schwerste Fahrzeug, welches laut Reglement zugelassen ist, an den Start geht. Somit sollte in der Höhe, sofern dies unter Berücksichtigung der Umweltschutzaspekte machbar ist, 3 Meter nicht unterschreiten. Es empfiehlt sich also, beim Aufbau insbesondere auf stark bewachsenem Gelände, öfters mal nach oben zu schauen. In der Breite sollten 3 Meter keinesfalls unterschritten werden. Grundsätzlich sollte eine Breite zwischen 5 und 10 Metern angestrebt werden, denn das ist der Grundgedanke des Free-Style-Trial. Sektionen von 20 Meter Breite und mehr wären also vorbildlich.

 

An 180 Grad Wendepunkten sollten wir grundsätzlich von mindestens 10, besser von 15 Metern Wendekreis ausgehen, da ansonsten große Fahrzeuge erheblich benachteiligt sind. Wendepunkte müssen auch keine geländespezifischen Schwierigkeiten aufweisen, sie dienen ausschließlich der besseren Nutzung des Geländes.

 

Absperrband: Dieses muss in der gesamten Sektion in einer Höhe von 1,00 bis 1,20m verbaut sein, denn es grenzt nicht nur den Wirkungsbereich der Fahrzeuge ein, sondern bildet auch gleichzeitig die Trennlinie zwischen Fahrzeug und Zuschauer. Darum ist darauf zuachten, dass ein Fahrzeug nicht vollständig unter dem Band hindurch fahren kann. Insbesondere bei Steigungen ist es also unerlässlich, dass mindestens am tiefsten und höchsten Scheitelpunkt eine Befestigungsstange steht.

 

Die Stangen sollten in der Regel aus stabilem Holz sein, in Ausnahmefällen (sehr harter Untergrund) können auch dünne Eisenstangen verwendet werden. Auf das befestigen an natürlichem Bewuchs ist generell zu verzichten, da dies nicht dem Regelwerk entspricht. 

 

Das Band soll stramm gespannt sein, um den Fahrern eine klare Begrenzung darzustellen und keine Möglichkeiten zu bieten, ein Hindernis zu umfahren. Lässt sich das Band über 1,50m dehnen, ist es zu lose.

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An besonders kritischen Stellen, wie Hangabfahrten und besonderen Schräglagen, also an den Stellen an denen Fahrzeuge umkippen oder wegrutschen können, ist genügend Sicherheitsabstand zu den Zuschauern einzuhalten. An solchen Stellen sollte ein zweites Absperrband für die Zuschauer angebracht werden.

 

 

Beschilderung: Zu beschildern sind:
Unterschiedliche Streckenverläufe für die einzelnen Klassen in den Sektionen,
von beiden Seiten
Nummer der Sektionen, von beiden Seiten
Sektionsabschnitte, von beiden Seiten

 

Überflüssige Schilder sollten vermieden werden.
Am leichtesten geht’s wenn von der höchsten  Klasse nach unten beschildert wird, dann kann man sich die Schilder für die niedrigste Klasse sparen.

Die gut lesbaren und gut sichtbaren Schilder können entweder an Bäumen oder an zusätzlichen Holzstangen befestigt werden. Dadurch bilden sie ein zusätzliches Hindernis in der Sektion.

 

Bevor man eine Sektion beschildert, sollte man sich den Grundgedanken des Free-Style-Trial noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ein „Schilderwald“ lässt kaum Möglichkeiten zur freien Steckenwahl. Hier sollte also nicht übertrieben werden. Dennoch sollten wenigstens 2 Doppelsektionen je Trial eine unterschiedliche Spur zur jeweils nächst höheren Fahrzeugklasse enthalten, um die Möglichkeit für ein vernünftiges Stechen offen zu halten.

 

Ebenso können natürlich auch spezielle Streckenverläufe für die Klassen A+ und Q verbaut werden, auch diese sind entsprechend zu beschildern.

 

Beim Verteilen der Sektionsnummern sollte in Absprache mit dem Trialleiter darauf geachtet werden, an welcher Seite der Sektion sich die bessere Möglichkeit zum Anstellen bietet, ohne den Verkehr im Gelände zum Erliegen zu bringen. Es sollte auch eine gewisse Logik in der Reihenfolge der Sektionen vorhanden sein, am besten nach dem Uhrzeigersinn.

 

Zum „Werkzeug“ eines jeden Sektionsleiters gehören u.a. Ersatzstangen und Ersatzschilder sowie ein Hammer. Des weiteren sollten Bindemittel, Feuerlöscher und Verbandsmaterial vorzufinden sein.

 

Entsteht in einer Sektion eine Schlüsselstelle, an der immer wieder die gleiche Stange umgefahren wird, empfiehlt sich eine neutrale Markierung außerhalb der Sektion, um die Stange an der gleichen Stelle wieder einschlagen zu können.

 

Schwierigkeitsgrade

 

Klasse A: Oberstes Gebot ist hier: Die Fahrzeuge sollen den Tag überleben. Hier tummeln sich vorrangig Anfänger und der JuniorCup.

Es sollen keine „Autobahnen“ gebaut werden, aber unnötige Gefahrenpunkte sind zu vermeiden. Mit etwas baulichem Geschick kann man Fahrzeuge ohne Differentialsperre schnell an ihre Grenzen führen. Bei Anstiegen darauf achten, dass diese gerade angefahren werden können, Wendepunkte in Schräglage vermeiden. Verschränkungspassagen trennen hier meist schon die Spreu vom Weizen.

 

Klasse A+: Diese Fahrzeuge fahren für gewöhnlich in der Spur der Klasse A. Sollte diese zu einfach erscheinen, ist sie nicht zu erschweren, sondern an ein paar Punkten eine extra Spur für die Klasse A+ gesteckt werden, da sich hier doch schon etwas versiertere Fahrer unterwegs befinden. Was in der Klasse A vermieden werden soll, kann hier durchaus schon Anwendung finden, aber auch nicht übertreiben.

 

Klasse Q: Schwierigkeitsgrad wie in B, jedoch unter Berücksichtigung des sehr kurzen Radstandes ( keine extrem langen Steigungen). In dieser Klasse besteht die erhöhte Gefahr eins Frontal- oder Hecküberschlags mit großem Verletzungsrisiko für den Fahrer.

Man sollte daher bei jeder Sektion individuell entscheiden, welche Spur zu fahren ist und dies am Sektionsanfang auf einem Schild bekannt geben. Besonders gefährliche Abschnitte sind mit einer schmalen Spur zu umgehen.

 

Klasse B: Die erste Profi-Klasse: Hier ist das geschulte Auge gefragt. Was kann man den hier zugelassenen Reifen und einem Fahrzeug mit maximal einer Sperre zumuten. Diese Klasse hat das größte Starterfeld und meistens tummeln sich hier auch die größten Fahrzeuge. Also hier ist Platz gefragt, mit unterschiedlichen Schwierigkeiten für kleine sowie große Fahrzeuge.

 

Klasse C: Die zweite Profi-Klasse: Hier kann man es schon richtig krachen lassen. Berücksichtigt werden sollte nur, dass die Fahrzeuge in ihrer Bodenfreiheit eingeschränkt sind. Eine Steigerung zur nächsten Klasse sollte es in jedem Fall noch geben.

 

Klasse D: Die Königs-Klasse: Hier kann abgesteckt werden, was die Physik für ein Auto mit vier Rädern zulässt, ohne Rücksicht auf das Gerät.  Allerdings sollte nicht mutwillig mit der Gesundheit der Akteure gespielt werden. Die Sicherheit ist unser oberstes Gebot.

 

3. Ablauf des Trials

 

Alle wichtigen Dinge sollten auf der Fahrerbesprechung bekannt gegeben werden, um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten.

Wissen sollten die Fahrer: Standpunkt und Erreichbarkeit von Rettungspersonal und Bergefahrzeug, Zeitpunkt der Mittagspause, Ende des Trials, Pflichtsektion, Anstellen an gerader oder ungerader Sektionsnummer, evtl. nicht befahrbare Geländeabschnitte, Besonderheiten für die Jugend und die Klasse Q, Verhalten bei Mehrfachstart, Sonderregelungen (freies Fahren, Hunde, etc)

 

4. Bewertung

 

Stehenbleiben. Wenn das Fahrzeug mit wenigstens einem sich drehenden Rad zum Stillstand kommt, so liegt ein zu ahndendes „Stehenbleiben“ vor, ganz gleich welche Versuche der Fahrer unternimmt, wieder in Bewegung zu kommen und ob diese dann erfolgreich verlaufen oder nicht.

 

Auch bei ununterbrochenem Gasgeben können, durch erfolgreiche Lenkarbeit, jederzeit mehrere Steher vorkommen, nämlich jedes mal wenn das Fahrzeug aufhört sich zu bewegen.

 

Beachte: Ein seitlich oder rückwärts rutschendes Fahrzeug ist kein Steher.

 

Tip: Beim Bewerten des Stehers solltet ihr weniger auf die Räder des Fahrzeugs schauen, sondern über das Fahrzeug hinweg einen Punkt (Baum, Sektionsstange) fixieren, dadurch lassen sich auch kleinste Bewegungen erkennen, das Durchdrehen von Reifen sieht man auch noch aus dem Augenwinkel, und das Gehör hilft auch noch dabei Anfahrversuche, zu erkennen. 

 

Rückwärtsfahren: Jede Rückwärtsbewegung mit dem Fahrzeug wird

mit 3 Punkten gewertet.

 

Band berühren oder unterfahren: Ist genauso gemeint wie es hier steht, der Sektionsleiter sollte also so stehen, dass er das auch sieht.

 

Stangen oder Beschilderung berühren: Egal wo sie sich befindet, in der Sektionsbegrenzung oder als Beschilderung.

 

 

 

 

Beschädigung innerhalb der Sektion

 

Diese Bewertung gilt ausschließlich für einzeln stehende Holzpfosten in der Sektion, die zur Befestigung von Schildern dienen und an denen kein Absperrband befestigt ist. Stangen die nicht der Beschilderung dienen und nicht mit einem Sektionsband versehen sind, können vom Starter überfahren werden, ohne dass es zu dieser Wertung kommt.

 

Aufgabe, Abbruch

 

Kann herbeigeführt werden durch Anzeige des Fahrers, durch Anordnung des Sektionsleiters (bei offensichtlichem Unvermögen des Fahrers), durch jeglichen Eingriff von Dritten (=Fremdhilfe, hierzu zählen auch Ansagen von Zuschauern),
durch Verunfallen, auch wenn das Fahrzeug wieder auf die Räder fällt und durch jegliche Beschädigung der Sektionsbegrenzung.

Als verunfallt gilt, wenn das Fahrzeug mit allen vier Rädern den Boden verlässt, dass soll heißen, wenn das Fahrzeug über das Dach abrollt oder es auf die Seite fällt und die Räder mit der Lauffläche nicht mehr den Boden berühren. Ein seitliches Anlehnen an den Untergrund ist nicht zwingend auch als verunfallt anzusehen.

 

Im Falle einer nicht zulässigen Spurwahl kann der Sektionsleiter den Fahrer auf sein Fehlverhalten aufmerksam machen, und ihm  unter entsprechender Punktevergabe den rechten Weg weisen. Dies allerdings nur in den Klassen A, A+ und JC. Hierfür ist kein Abbruch notwendig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Intern. Free-Style-Trial Serie by  Free-Style-Trial e.V.  Stand: 2012-12-02